So verläuft eine Rallye:

Die Entwicklung der WRC bedingte in den vergangenen Jahren einen Wandel von längeren Rallyes, die sich über mehrere Tag und Nächte erstreckten, hin zu "Sprintrallyes", die nun drei bis vier Tage andauern und bei denen rund 400 gezeitete Kilometer zu absolvieren sind.

Zu Beginn einer jeden Rallye müssen drei Trainingstage (Recce genannt) zur Verfügung gestellt werden, an denen Pilot und Co-Pilot in einem zusätzlich gesicherten Straßenwagen die Routen abfahren dürfen. Danach folgen ein Tag für das Scrutineering, die technische Abnahme der Fahrzeuge, sowie der dreitägige Rallye-Part, der sich seinerseits wiederum in drei Etappen mit 12 bis 25 Wertungsprüfungen zusammensetzt.

Gestartet wird am ersten Tag der Rallye in der Reihenfolge der WM-Tabelle, wobei der WM-Leader als Erster auf die Strecke gehen muss. Neben den von den Herstellern eingesetzten Piloten, Co-Piloten, sowie Fahrzeugen können auch noch bis zu 90 Privatiers, Teilnehmer der Junior- oder Produktionswagen-WM an den Start gehen.

Die Piloten treten dabei allerdings nicht gegeneinander, sondern gegen den härtesten Gegner der Motorsportwelt an: die Uhr. Die Starter fahren in bestimmten Zeitintervallen (ein oder zwei Minuten) los und werden während der Fahrt von den Zeitencomputern der FIA überwacht. So lange die Fahrer dabei keinerlei technische Probleme bekommen oder Unfälle verursachen bekommen sie ihre Konkurrenten so gut wie nie zu Gesicht.


Punktevergabe bis Ende 2023

Bis 2009 wurden bei allen WRC-Läufen die ersten acht Fahrer nach dem Schlüssel 10 - 8 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 mit WM-Punkten für die Fahrerwertung belohnt. Ab 2010 gilt ein neuer Schlüssel, wonach die ersten zehn Fahrer Punkte (25 - 20 - 15 - 10 - 8 - 6 - 5 - 3 - 2 - 1) bekommen. Ab 2011 bis 2016 werden zusätzliche Punkte (3, 2, 1) für die schnellsten Fahrer der Powerstage vergeben. Ab 2017 werden mehr zusätzliche Punkte (5, 4, 3, 2, 1) für die schnellsten Fahrer der Powerstage vergeben.

Für die Marken- bzw. Teamwertung sind nur diejenigen Fahrer punkteberechtig, die vom Hersteller/Team nominiert wurden. Dabei handelt es sich um zwei Fahrer, die neben Fahrerpunkten auch versuchen so viele Punkte wie möglich für die Marken- bzw. Teamwertung zu erobern.

Zu beachten ist folgendes: Die Marken- bzw. Teamwertung wird unabhängig von der Fahrerwertung geführt. Sollte also auf Platz drei ein Privatier landen und Vierter ein Werkspilot werden, so erobert dieser 5 Punkte für die Fahrerwertung, aber 6 Punkte für sein Team (bis 2009). Ab 2010 wären es 10 Punkte für die Fahrerwertung und 15 Punkte für das Team.

Um Punkte für die Markenwertung wurde von 1973 bis 2003 gefahren. Ab 2004 wurde diese Wertung in eine Teamwertung abgeändert.

ab 2017 wieder ein neues Punktvergabesystem: Von der FIA wurde festgelegt, dass nur Fahrer, die von einem Hersteller an den Start geschickt werden, ein World Rally Car der Saison 2017 mit Bestätigung der FIA fahren dürfen.
Allerdings wird eine neue Privatwertung für Piloten eingeführt, die mit aktuellen World Rally Cars antreten, damit Auto mit gültiger Homologation weiter um einen Titel fahren können.
Daher gibt es nun ein neues Klassifikationssystem:

WRC - Fahrer von World Rally Cars eines Herstellers, die von der FIA bestätigt wurden.
WRC2 - Spezifikation der WRC-Autos mit Luftdurchlassbegrenzung und 5-Gang-Getriebe.
WRC3 - Sie sind nur für Privatfahrer bestimmt. Die Fahrzeuge entsprechen dem gleichen technischen Standard wie jene der WRC2.

Punktevergabe ab Anfang 2024

Ab 2024 wieder ein neues Punktvergabesystem:

Samstag-Wertung: Die Top 10 erhalten Punkte nach dem Schema 18 - 15 - 13 - 10 - 8 - 6 - 4 - 3 - 2 - 1. Diese Punkte gibt es nur, wenn der jeweilige Teilnehmer auch am Sonntag das Ziel der Rallye erreicht.

Sonntag-Wertung: Die sieben besten Teilnehmer erhalten dann Punkte nach dem einfachen Schema 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1.
Unverändert bleibt das Punkteschema für die Powerstage nach dem Schema 5 - 4 - 3 - 2 - 1.
In der Kategorie WRC2 gibt es keine Punkte für die Powerstage.

WRC - Fahrer von World Rally Cars eines Herstellers, die von der FIA bestätigt wurden.
WRC2 - Spezifikation der WRC-Autos mit Luftdurchlassbegrenzung und 5-Gang-Getriebe.
WRC3 - Sie sind nur für Privatfahrer bestimmt. Die Fahrzeuge entsprechen dem gleichen technischen Standard wie jene der WRC2.

Punktevergabe ab Anfang 2025

Ab 2025 ein neues verfeinertes Punktesystem: Mehr Belohnungen für Rallyesiege!

2025 bringt ein optimiertes und wettbewerbsfähigeres Punktesystem in die WRC.
Die neue Struktur vereinfacht die bei jeder Rallye vergebenen Punkte und belohnt die besten 10 Fahrer mit Punkten in der folgenden Reihenfolge: 25 - 17 - 15 - 12 - 10 - 8 - 6 - 4 - 2 - 1.
Wichtig ist, dass es keine Punkte mehr für die Platzierung am Samstag gibt, was bedeutet, dass die Rallyesieger den größten Anteil der verfügbaren Punkte erhalten.
Diejenigen, die früh Rückschläge erleiden, haben immer noch die Möglichkeit, am Sonntag ein Comeback zu feiern, wo die fünf besten Teams für ihre Bemühungen zusätzliche Punkte (5 - 4 - 3 - 2 - 1) erhalten können.

Die Powerstage bleibt unverändert und in der die Teams auf der letzten Etappe jeder Rallye um bis zu fünf Bonuspunkte (5 - 4 - 3 - 2 - 1) kämpfen.